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SAMU († 29.Mai 2014)

Die kleine Samojedenseele Samu

Eine kleine Samojedenseele, ihr Name war SAMU, saß auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke und langweilte sich soooo sehr.

Alle anderen Seelen die sie kannte hatte sehr viel Spaß mit ihren Freunden, sie tollten auf der Wiese umher so dass es eine Freude war ihnen zuzusehen. Es waren verschiedene Seelen, Menschenseelen, Hundeseelen und alle anderen Tierseelen waren vertreten.  Sehr viele Seelen waren in Gruppen zusammen, andere waren nur zu zweit, manche Gruppen waren gemischt, sehr viele Hundeseelen waren mit Menschenseelen zusammen aber allen gemeinsam war, dass man sehen konnte dass sie untrennbar miteinander verbunden waren. Es gab nur sehr wenige Seelen die alleine waren und davon waren die meisten noch sehr jung, so wie unsere kleine Samojedenseele SAMU. Die einzelnen Seelen schlossen sich mal der einen oder anderen Gruppe an, da wurden sie auch herzlich aufgenommen, aber sie hatten noch keinen untrennbaren Freund gefunden. Die jungen Seelen hörten sich die Geschichten an die in den Gruppen die Runde machten, so manch abenteuerliche Erzählung war da zu vernehmen, nicht alles was erzählt wurde konnten die jungen Seelen glauben, sie hörten von Hass, von Schmerz und vielen grausamen Dingen die den Tieren von den Menschen angetan wurden. Aber sie hörten auch von Liebe und Dankbarkeit, von Zuwendung und Freundschaft. Eine besonders alte Samojedenseele, die untrennbar mit einer Menschseele verbunden war, erzählte immer wieder von der wahren Liebe die sie gefunden hatte, sie erzählte dass das das schönste ist was eine Seele erleben kann. Die Menschenseele nickte dazu nur zustimmend und die beiden verschwanden wieder auf der Wiese um gemeinsam herumzutollen zu spielen und all das zu tun was ihnen Freude macht.  All das vernahm die kleine Samojedenseele SAMU und in ihr wuchs der Wunsch einmal auf die Erde zu kommen um dieses selbst zu erleben. Aus diesem Grund fasste sie den Entschluss, zur weisen Eule zu gehen und diese um Rat zu fragen. Die weise Eule ist diejenige die alles Wissen des Universums in sich vereinigt und die schon da war als es die Erde noch gar nicht gab. Die weise Eule gab es schon vor Anbeginn der Zeit und des Raums, sie vereinigt alles in sich. So also fragte die kleine Samojedenseele SAMU: „Liebe weise Eule, ich möchte so gern einmal das auch erleben von dem was die anderen erzählen, wann kann ich den gehen?“ Die Eule fragte: Was genau suchst du den auf der anderen Seite?“ da sagte die kleine Samojedenseele SAMU: „Ich suche die wahre Liebe“ die Eule erschrak sich so sehr, dass sie fast vom ihrem Ast gefallen wäre auf dem sie schon seit Anbeginn der Zeit sitzt.  Sie sagte zur kleinen Samojedenseele SAMU: „Das ist das größte was es gibt und nur wenigen ist es zuteil die wahre Liebe zu erfahren, und es kann sehr schmerzhaft werden sie zu suchen, also überlege es dir gut.“ Die kleine Samojedenseele aber bettelte weiter, „Das ist mein größter Wunsch, bitte schlag ihn mir nicht ab“ Die Eule überlegte lange und sagte dann: „ Du bist ein kleiner Kämpfer, das habe ich  sehr wohl schon bemerkt, also bitte gehe und sammele deine Erfahrungen und wenn du gefunden hast was du suchst kehrst du zurück.“  Die kleine Samojedenseele war so voller Freude dass sie gar nicht genau hinhörte als die Eule noch einmal sagte: „Hör mir sehr genau zu: Wenn du die wahre Liebe gefunden hast, hole ich dich zurück, so sind hier die Regeln, vergiss dass nie!“ Die keine Samojedenseele hüpfte vor Freude auf und ab, sie küsste und drücke die anderen Seelen die ihr über den Weg liefen und rief jedem zu: „Ich darf auf die andere Seite, ich darf die wahre Liebe suchen, alle Seelen freuten sich mit ihr, wünschten ihr Glück, und diejenigen die es auch schon versucht hatten, aber die wahre Liebe nicht gefunden hatten, wischten sich verstohlen eine Träne aus dem Auge. Zur gleichen Zeit lebte auf der Erde in Spanien ein Samojede, dieser Samojede wurde von seinen Menschen, solange er noch klein und knuddelig war, versorgt, aber als er älter wurde und seine eigene Persönlichkeit entwickelte, wurde er auf einer Wochenend-Finca sich selbst überlassen. Anfangs hoffte er noch dass sich die Menschen um ihn kümmern werden, aber nach einigen Jahren hatte er die Hoffnung aufgegeben, er wollte nur noch weg. Er heulte ununterbrochen und versuchte sich unter den Gitterstäben durchzugraben, die Verletzungen die er sich dabei zuzog waren ihm egal. Als die keine Samojedenseele das sah, bat sie die weise Eule doch die geschundene Seele zu erlösen und ihr den geschundenen Körper zu überlassen. Denn eins hatte die kleine Samojedenseele schon gelernt, als sie die Menschen von der anderen Seite der Regenbogenbrücke beobachtete, die wahre Liebe wird sie nur finden können wenn es schwierig wird. Denn den Worten der Menschen kann man nicht trauen, sondern nur an dem Tun wird sich herausstellen ob man jemandem vertrauen kann. Die weise Eule flüsterte einem Mitglied der Samojeden-Nothilfe im Traum zu, dass es einen Samojeden gab der gerettet werden musste und so kam dann unsere kleine Samojedenseele nach Deutschland. Jedem Menschen dem die kleine Samojedenseele begegnete sprang sie freudig entgegen, aber auch jedem anderen Hund brachte sie die gleiche Freundlichkeit entgegen und so musste unsere kleine Samojedenseele lernen, das hier auf der Erde viele Menschen schon so abgestumpft sind, dass sie die wahre Freundlichkeit nicht mehr erkennen. Ebenso erging es unserer kleinen Samojedenseele bei den Hunden, der Körper in dem sie wohnte wurde gebissen, sie wurde vom Futter vertrieben, sie durfte kein Wasser trinken und trotz dieser Ungerechtigkeit blieb unsere keine Samojedenseele wie sie immer war: freundlich, offen und immer mit einem lachenden Gesicht, versuchte sie alle mit ihrer Freundlichkeit anzustecken.  Leider hat das Aussehen viele Menschen abgeschreckt, diese lädierte Nase, das glanzlose Fell und der Geruch den der Körper unserer kleinen Samojedenseele verströmte war für viele so abschreckend so dass sie nie wieder nach der kleinen Samojedenseele fragten. Eines Tages kamen wieder zwei Menschen vorbei die unsere kleine Samojedenseele zum spazieren gehen abholten.  Sie hatten einen eigenen Samojeden dabei, der sich aber nicht für den anderen Samojeden interessierte, also machte unsere kleine Samojedenseele das was sie immer in solchen Fällen machte, sie ging mit war sehr freundlich, und nach der Hälfte des Spaziergangs ging sie schon mal vor und beachtete die beiden Menschen gar nicht mehr, zu groß war inzwischen die Enttäuschung von der Welt, unsere kleine Samojedenseele hatte sich das alles anders vorgestellt. Sie hätte nicht gedacht, dass sie mit diesem Körper, in dem sie steckte für Menschen so unattraktiv sein konnte, sie hatte viel mehr gehofft dass Menschen nicht soooo sehr auf Äußerlichkeiten fixiert sind. Der Winter kam, es wurde Weihnachten, für unsere kleine Samojedenseele war das aber kein Grund aufgeregt zu sein, es war ein Tag wie alle anderen auch. Der erste Weihnachtstag war schon fast vorbei als plötzlich die beiden Menschen mit ihrem Samojeden auftauchten und da spürte unsere kleine Samojedenseele die Veränderung sofort. SAMU wie unsere kleine Samojedenseele ab sofort genannt wurde war froh denn er spürte das er von nun an einfach nur geliebt wurde und diese Liebe gab er auch zurück. Sein sonniges Gemüt erfreute alle die ihn kennenlernen durften. Er freundete sich mit Felan, dem anderen Samojeden an, die beiden wurden richtig dicke Kumpels und sie stellten den Haushalt in der Menschen Familie mit ihren Streichen das ein oder andere mal auf den Kopf. Im Sommer auf der Wiese toben, im Winter durch den Schnee pflügen, das Leben war einfach nur schön, Samu wurde geliebt, er wusste das, aber die kleine Samojedenseele in ihm war immer noch auf der Suche nach der wahren Liebe. Die vielen Streicheleinheiten die er immer wieder von allen einforderte genoss er in vollen Zügen, es war die glücklichste Zeit für ihn und für seine Menschen. Nachts, wenn die Menschen dachten, er läuft im Schlaf die heute gerannte Strecke nochmals im Traum, war die kleine Samojedenseele in Wirklichkeit zur weisen Eule gelaufen, sie fragte die weise Eule: „Weise Eule, ist das die wahre Liebe?“ Die weise Eule erwiderte: „Nein, meine kleine Samojedenseele, das ist die Liebe. Daraufhin fragte die kleine Samojedenseele: „Aber wie erkenne ich dann die wahre Liebe?“ Die Eule überlegte und erwiderte: „Die wahre Liebe erkennst du daran, wenn die Menschen etwas tun was ihnen sehr große seelische Schmerzen bereitet, aber dir Schmerzen oder Leid erspart.“ Die kleine Samojedenseele war ratlos, sie wusste nicht was das sein konnte, es war doch alles gut so wie es war, warum sollte jemand Schmerzen erleiden, die kleine Samojedenseele verstand nicht was gemeint war. Nach einigen Jahren wurde SAMUS Körper, in dem die kleine Samojedenseele steckte immer schwächer, die Beine versagten ihren Dienst, Laufen wurde zur Qual, die Samojedenseele wollte doch so gerne weiter mit Felan durch die Natur streifen, wollte weiter mit Felan die Berge erklimmen, aber es ging nicht mehr. In der Zwischenzeit mussten in mehreren Operationen SAMUS Zähne entfernt werden und auch sonst  war der Körper in dem die kleine Samojedenseele steckte ziemlich marode. Die kleine Samojedenseele spürte trotz des körperlichen Verfalls dass sie immer noch geliebt wird, auch wenn das ein oder andere Malheur passierte, das war den Menschen nicht so wichtig, für sie war es wichtig dass die kleine Samojedenseele keine Schmerzen erleiden musste. In dieser Zeit ging die kleine Samojedenseele nachts sehr oft zur weisen Eule und fragte immer wieder nach der wahren Liebe, wurde jedoch immer wieder vertröstet. Die weise Eule wusste ja was passieren würde, sie hat es immer gewusst und hat es auch schon so oft erlebt, aber immer wieder wurde sie von neuem traurig, in der Gewissheit was nun unweigerlich kommen musste. Die kleine Samojedenseele, die den Verfall des Körpers spüren konnte, wurde immer verzweifelter, denn es blieb nun nicht mehr viel Zeit die wahre Liebe zu finden. Eine junge Seele, gefangen in einem alten Körper, so hatte sie sich das nicht vorgestellt. Erneut fragte die kleine Samojedenseele bei der weisen Eule nach, aber diese antwortete nur: „Warte jetzt einfach ab, ab sofort gilt es nur noch zu warten.“ So ging die kleine Samojedenseele wieder in den Körper von SAMU zurück, legte sich auf die Decke und wartete einfach nur ab. Die Menschen legten sich zu dem geschundenen Körper und streichelten ihn die ganze Zeit, einen ganzen Nachmittag lang, die kleine Samojedenseele wunderte sich nur warum die Menschen so unendlich traurig waren, es war doch so schön so gestreichelt zu werden. Plötzlich ging die Türe auf und der Tierarzt kam herein, die kleine Samojedenseele wunderte sich, denn normalerweise fuhren sie mit dem Auto zum Tierarzt und nicht umgekehrt. Die kleine Samojedenseele freute sich den Tierarzt zu sehen, obwohl er ihr schon Schmerzen bereitet hatte, aber das war der kleinen Samojedenseele egal, der Arzt war immer freundlich im Herzen, also war es gut. Der Tierarzt zog eine Spritze auf und drückte den Inhalt in eine ihrer Venen. In diesem Moment wurde der kleinen Samojedenseele klar, dass der Körper gleich sterben würde, gleichzeitig wehrte sie sich verzweifelt dagegen, sie hatte doch die wahre Liebe noch nicht gefunden, sie war so lange auf der Suche gewesen, sollte das alles umsonst gewesen sein, das durfte nicht sein! Sie musste kämpfen! Aber es war vergebens, in dem Moment als die keine Samojedenseele aus dem Körper gedrängt wurde, in dem Moment als die kleine Samojedenseele den Körper verließ, überkam sie eine Woge des Glücks, sie hatte sie gefunden: Die wahre Liebe! Ein kurzer Moment nur, aber der entschädigte für die letzten Jahre des Leids, die Menschen hatten sie aus dem Körper befreit, obwohl sie wussten dass es ihnen sehr große Schmerzen bereiten würde, obwohl sie wussten dass danach eine große Leere zurückbleibt, sie hatten es getan um sie, die kleine Samojedenseele aus ihrem Gefängnis zu befreien! Die einzige Hoffnung der Menschen war, dass sie, die kleine Samojedenseele auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke warten würde, wenn sie selbst einmal diesen Weg gehen mussten. Was den Menschen blieb war nur die Hoffnung, sie mussten einfach darauf vertrauen, alles richtig gemacht zu haben und am Ende ihre kleine Samojedenseele in die Arme schließen zu können und für immer vereint zu sein. Die kleine Samojedenseele war einerseits froh als sie auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke ankam, hatte sie doch ihr Ziel erreicht, die wahre Liebe zu finden, andererseits war sie aber auch sehr traurig, denn sie hatte die wahre Liebe zwar gefunden, aber gleichzeitig auch wieder verloren und sie konnte ihren Menschen nicht mehr sagen dass sie warten würde, und was für die kleine Samojedenseele jenseits der Regenbogenbrücke nur einen Wimperschlag dauert, für die Menschen auf der Erde aber Jahre bedeuten konnte.