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SAMO (* 09. 01. 2006  † 11. 07. 2014)

Es mag merkwürdig klingen, aber unser Samo war ein Hund, wie es ihn eigentlich gar nicht geben kann. Trotz seiner Behinderung und seiner sicher öfter auftretenden Schmerzen in der Vorderhand, war er stets freundlich und sanftmütig gegenüber jedermann und jedem Tier. Er hat niemals bei Aggressionen anderer Hunde (was aber nur sehr sehr selten vorgekommen ist) geknurrt oder sich gestellt - er hat sich aber auch niemals unterworfen, sondern hat (was vielleicht auch bei uns Menschen gar nicht so ungeschickt ist) den Gegenüber einfach ignoriert, als wäre dieser Luft. Der jeweilige Aggressor wusste dann gar nicht, was er machen sollte...und ging letztlich unverrichteter Dinge und möglicherweise auch etwas frustriert seines Wegs. So hat unser Samo jegliche Konfrontation von vornherein „im Keim erstickt“. (Klingt jetzt in diesem Zusammenhang vielleicht „überhöht“, aber es hat mich immer an den passiven Widerstand z. B. von Mahatma Gandhi erinnert;o)
 
Ich wusste bis zu unserem Kennenlernen nicht, dass es auch Engel auf vier Pfoten gibt. Unser Samo hat mich eines Besseren belehrt. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass ein Engel derart verfressen sein kann. (Selbst am Tage unseres Abschieds hatte er noch mit gutem Appetit sein Frühstück und Mittagessen gefressen, wenngleich ich es ihm auch etwas höher halten musste. Vor dem eigentlichen Gang zum Tierarzt - von dem die Fotos stammen, die ich Dir liebe Claudia gesandt hatte - hat er auch noch ein paar Leckerlis bekommen. Da hatte ich noch eine kleine Hoffnung...) Trotz der großen Trauer, die ich nach dem Ende von Samo in mir spüre, hoffe ich doch, dass es ihm jetzt besser geht und er keine Schmerzen mehr haben muss. Immer noch werde ich von anderen Hundehaltern oder Kindern und Nachbarn aus dem weiteren Umfeld angesprochen, die es sehr bedauern, dass Samo nicht mehr bei uns ist. Man kann schon sagen, dass er aufgrund seiner lieben und freundlichen Art durchaus so eine Art „lokale Persönlichkeit“ war. Er begrüßte eben jeden unterwegs freundlich und er wusste auch ganz genau, wer für ihn Leckerlis bereit hielt. Es war bei einigen anderen Hundehaltern ein regelrechtes Zeremonial, dass er z. B. bevor man sich trennte,  noch wie es immer hieß ein Abschiedsleckerle bekam.  Während ich dies schreibe, merke ich wieder einmal mehr, wie sehr mir unser Samo fehlt. Ein anderer Hund würde und wird ihn nie ersetzen können.